Samstag, 30. Juni 2007

Indonesien - Sumatra und die Insel Nias





...da sind wir wieder!

unsere Vermutung hat sich bestaetigt: auf Sumatra ist ein oeffentlicher Internetzugang kaum moeglich. Daher melden wir uns erst jetzt aus Singapur, aber dazu spaeter mehr...
Fuer Sonntag den 10. Juni buchen wir, zusammen mit unseren beiden italienischen Radlern Lorenzo und Francois (Giro del Mondo) die Faehre nach Belawan auf Sumatra. Doch am Tag vor der Abfahrt verliert Francois seine kompletten Papiere und so treten wir die Reise mit dem Speedboot ueber die Strasse von Melakka alleine an, in der Hoffnung, die beiden irgendwo zwischen Jakarta und Bali wieder zu sehen. In Belawan angekommen stellt sich bereits auf dem Weg aus dem Hafengelaende das Gefuehl von Indien oder Nepal ein: hupende Minibusse und Motorraeder, stinkende LKW's und ein insgesamt chaotischer (jedoch funktionierender)Verkehr auf eigentlich zu kleinen Strassen lassen uns erahnen, was wir die naechsten Wochen zu erwarten haben. Ohne Strassenkarte oder Reisefuehrer steuern wir Medan an. Medan ist die Metropole Sumatras und mit mehreren Millionen Einwohnern drittgroesste Stadt Indonesiens. Wir wollen zu einer katholischen Station die wir nach laengerem hin und her bei hereinbrechender Nacht tatsaechlich finden. Dort werden wir herzlich aufgenommen und fuer unserere weitere Reiserroute gibt es noch Empfehlungen fuer Uebernachtungsmoeglichkeiten. So finden wir den Weg zu Schwester Ruth, die vor etwa 40 Jahren mit einer handvoll Mitschwestern von Deutschland aus auf Mission gesendet wurde und bei Bandabaru ein Betkloster errichtet hat. Das gepflegte Anwesen, die Ruhe und nicht zuletzt die Handschrift von Schwester Ruth (Sauberkeit, Ordnung, Puenktlichkeit,...) wirken sehr erholsam auf uns und so verbringen wir zwei entspannte Tage im Kloster wobei wir noch eine unterhaltsame Englischstunde in einer Obertstufenklasse der oertlichen katholischen Schule halten.
Schwester Ruth erzaehlt uns von der Missionstation auf der Insel Nias, von Johannes Haemmerle aus dem Schwarzwald und von Schwester Thoma von der schwaebischen Alb, die dort mit anderen Missionaren eine Mission aufgebaut haben. Die Insel wurde am 2. Weihnachtstag 2004 vom Tsunami erwischt und ein viertel Jahr spaeter, am Ostermontag 2004 von einem schwerem Erdbeben (Staerke 9) heimgesucht. Seitdem tummeln sich dort etliche Hilfsorganisationen aus aller Welt. Wir beschliessen unsere weitere Reise in Richtung Nias fortzusetzen um ueber die Strukturen von Hilforganisationen zu erfahren. Zuvor erklimmen wir noch einen aktiven Vulkan bei Berestagi(letzter Ausbruch 1985)und fahren durch das aeusserst fruchtbare Hochland Nordsumatras, wo von Kaffee bis Kohl so ziemlich alles gedeiht, was der Obst- und Gemuesemarkt zu bieten hat. Nach insgesamt sechs Tagen und einer ueblen Schiffspassage mit einem klassischen "Seelenverkaeufer" erreichen wir Gunungsitoli, das Zentrum auf der Insel Nias.
Im Kloster werden wir von Schwester Thoma in einem albschwaebischen Dialekt empfangen, den man in Deutschland in dieser Auspraegung wohl kaum noch finden kann. Nachdem wir am Abend auch noch den aus Hausach im Schwarzwald stammenden Pater Johannes Haemmerle und einen aus Bayern stammenden und fuer die Weltbank arbeitenden Biologen treffen, wird mal wieder ordentlich Dialekt gesprochen.
Wir erfahren einiges ueber die Arbeit der unterschiedlichsten Hilfsorganisationen, die Verteilung von Geldern und den teilweise schwierigen Umstaenden in der Zusammenarbeit mit verantwortlichen Politikern aus der Region und dem Uebel der Korruption. Nach insgesamt fuenf Tagen und einem Abstecher zum Surfer Hotspot Sorake Beach im Sueden der Insel, zieht es uns weiter Richtung Suedsumatra. Nach einer weiteren Schiffspassage zurueck nach Sumatra und anstrengenden 90 Kilometern erreichen wir Padangsidempuan, wo wir einen Nachtbus nach Pekanbaru erwischen. Von dort, so hoeren wir, koennen wir die Faehre nach Batam nehmen und von Batam am Tag darauf ein weiteres Schiff nach Jakarta. Wir erreichen die Insel Batam nach 22 Stunden in oeffentlichen Verkehrsmitteln und fallen todmuede in unsere Betten. Am naechsten morgen erfahren wir zufaellig, dass das Schiff nach Jakarta erst in vier Tagen faehrt. Deshalb beschliessen wir kurzerhand die Tage im eine Stunde entfernten Singapur zu verbringen. Dazu mehr im naechsten Bericht.

Bis dahin
Ralf & Mone

Freitag, 8. Juni 2007

Malaysia - Penang






Kaum sind 3 Tage vergangen, melden wir uns schon wieder...

Malaysia im Allgemeinen und die Westkueste im Speziellen ist sehr entwickelt. Auf dem fruchtbarem Schwemmboden liegen Reisfelder soweit das Auge reicht. Dazwischen Industrieanlagen. Es gibt viel Strassenverkehr. Wir bemuehen uns die verkehrsreichen Hauptstrassen zu meiden und erreichen nach zwei Tagen die Insel Penang. In Georgetown finden wir eine nette bleibe und geniesen das bunte treiben in der Stadt. Sie wurde von den Briten Mitte des 18.Jh. als sichere Anlaufstelle fuer ihre Handelsschiffe gegruendet um guenstige Winde abzuwarten. Der koloniale Baustil,vermischt mit malayischen, chinesischen und indischen Stilelemnten hat sich in der Altstadt recht gut erhalten. Das bunte Voelkergemsich gibt der Stadt eine besondere Atmosphaere.
In den Stadtvierteln, auf den Maerkten, den kleinen Restaurants oder den Strassenstaenden findet man alles was Suedostasien an Kulinarischem zu bieten hat (und das ist nicht wenig...). Neben den Moscheen, wo der Muezin zum Gebet ruft, steht ein chinesischer oder hinduistischer Tempel oder auch christliche Kirchen.
Die Insel selbst ist bei Europaeern als Pauschalurlaubsregion bekannt. An den schoen Kuesten stehen exklusive Hotelanlagen, alle mit eigenem Pool, da das Meerwasser in der Strasse von Melaka durch das hohe Schiffsaufkommen verschmutzt ist. Im Norden der Insel sehen wir ein international besetztes Drachenbootrennen. Die Mannschaften kommen aus den verschiedensten Laendern, sind jedoch zum groessten Teil reine Hobbyfahrer, die sich im gesdammten suedostasiatischen Raum, einschliesslich Australien und Neuseeland zu Wettkaempfen treffen. Unter anderem ist auch ein deutsches Team aus Singapur am Start.

Morgen geht es mit der Faehre nach Medan auf der indonesischen Insel Sumatra. Wir sind schon sehr gespannt was uns erwartet. Moeglicherweise wird es wieder etwas abenteuerlicher und die Kommunikationsmoeglichkeiten per Internet spaerlicher. Also nicht verzagen falls ihr von uns eine laengerre Zeit nichts mehr hoert...

Bis dahin Mone & Ralf

Bilder:
Skyline von Georgetown
das deutsche Drachenbootteam aus Singapur
typischer Verpflegungsstand
kleine Schifffahrt auf dem Weg nach Pedang
"unser Guesthouse" in der Altstadt von Georgetown

Mittwoch, 6. Juni 2007

Thailand - Westkueste und der Sueden






...da sind wir wieder,
nach aeusserst entspannenden Tagen auf Ko Tao lockt doch allmaehlich wieder der Geruch schmilzenden Asphaltbelags und so nehmen wir Kurs auf das Festland nach Surathani, das wir am fruehen Morgen erreichen. Wir geniessen die Ruhe und Kuehle der ersten Kilometer Richtung Phangna, unserem ersten Stop an der Westkueste. Die Bucht von Phangna ist bekannt fuer ihre zerkluefteten Felsinseln aus Kalkstein. Ganz "tourilike" lassen wir uns durch Mangrovenwaelder, zwischen und unter den Felsen hindurch zur "James Bond Insel" schippern. Sie wurde durch "der Mann mit dem goldenen Cold" weltberuehmt und zieht immense Touristenmassen in die Bucht.
Nach einem kleinen Junglewalk am Nachmittag bereiten wir uns auf die Weiterfahrt nach Krabi vor. Auf netten, verkehrsarmen Nebenstrassen, vorbei an dicht bewaldeten Felsen erreichen wir am Nachmittag einen Vorort von Krabi, als uns ein anderer Radler einholt. Es ist Lorenzo aus Italien, der mit seinem Kumpel Francois auf einem Giro del Mondo unterwegs ist. Sie haben eine Uebernachtungsmoeglichkeit bei Ao Nang und laden uns spontan ein sie zu begleiten. Wir lassen uns nicht lange bitten und so lernen wir Pater Philip kennen. Er ist Pfarrer der katholischen St. Agnes Kirche, die mit Unterstuetzung von Caritas International ein umfangreiches Hilfsprogramm fuer die Tsunamiopfer von 2004 unterhaelt. Das Programm umfasst unter anderem ein Schulungszentrum in dem junge Frauen Naeh- und Computerkurse belegen koennen oder die traditionelle Thaimassage erlernen. So kommen wir in den Genuss einer ausfuehrlichen Fussreflexzonenmassage. Nach drei Tagen verabschieden wir uns und steuern die Wasserfaelle der Provinz Trang an. Drei Wochen und 1200 km nach Bangkok erreichen wir Malaysia per Longtailboot in Kuala Perlis und machen uns auf den Weg nach Georgetown, eine ehemalige Kolonialstadt der Briten auf der Insel Penang.


Bis dahin
Mone & Ralf

Bilder:
Fischerdorf in den Mangrovenwaeldern bei Phangna
James Bond Island
Baden am Wasserfall im dunklen Jungle
Felstuerme bei Krabi
die "Zielgerade" vor Malaysia